D a s   L i b e r a l e   T a g e b u c h

Sammlung Originaldokumente aus „Das Liberale Tagebuch“, http://www.dr-trier.de

 

 

 

 

Nr. 119/08, Datum: 1. Juni 2008

 

Waffenruhe für Südossetien

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Kommentare der LT-Redaktion:

Eingegangen: „erst“ am ’09 Aug 2008 14:29:19’

Angesichts konzeptioneller Hohlheit setzen die Grünen, auffallend in allen ihren Verlautbarungen, auf die sprachliche Überhöhung; „unerträglich“, „sofort“, „wenig akzeptabel“, usw. Grüne sind stark. In Adjektiven und Adverbien, bisweilen in der Verben: „trauern“. Die Passagen/Wörter sind
rot gekennzeichnet.

Was können sich Hinterbliebene und Verletzte dafür kaufen, dass ausgerechnet die Grünen „trauern um die vielen Menschen“? Sind das selben, die an der StartbahnWest „friedlich demonstrieren“ oder in Gorleben dafür sorgten, dass 30.000 Polizeibeamte mobilisert werden müssen, damit Castor-Transporte passieren können? Was meinte Firtz Kuhn vor einigen Moanten, als er vor dem Hintergrund der Diskussion um den „Ausstieg vom Ausstieg“ posaunte „dann werden wir die alten Spruchbänder vom Dachboden holen“? In der „plitischen Literatur“ unserer Tage ist grünes Trauern als „Betroffenheitsflennen“ eingegangen.

Nationalismus, „eine Gefahr für das friedliche Zusammenleben in Europa“ ist nicht rot gekennzeichnet, weil schon Nationalismus ausgrenzt, diskriminiert und Toleranz vernichtet. Also Nationalismus nie; auch glühender oder großer Patriotismus nie. Kleiner Patriotismus reicht.

Im vorliegenden Fall ist nicht Nationalismus (archaisch angelegt) das Problem: Es ist das Demokratie-Verständnis der Beteiligten georgischen und russischen Politiker und vor allem der Mangel an Liberalismus samt Toleranz. Das wollen die Grünen, besserwisserisch und totalitär im Denken, nachvollziehbar, nicht zugeben. 

Grüne operieren statt dessen mit der Angst. Nicht anders als zwecks Ablehnung der Energie durch Atomspaltung, so wie dem Thema der antropogenen Umweltzerstörung oder ihrer sog. Kapitalismus-Kritik.

 

 

Zu den kriegerischen Auseinandersetzungen in Südossetien erklären Claudia Roth und Reinhard Bütikofer, Bundesvorsitzende von Bundnis/90Die Grünen:

 

„Wir fordern alle Seiten auf die unerträgliche Gewalt sofort zu beenden, eine Waffenruhe zu vereinbaren und eine friedliche Lösung zu suchen. Eine gewaltsame Eroberung Südossetiens durch Georgien ist ebenso wenig akzeptabel wie der Einmarsch russischer Truppen zugunsten der Separatisten in Südossetien. Wir warnen vor einer weiteren Eskalation und vor einem Übergreifen der kriegerischen Auseinandersetzung auf Abchasien.

 

Wir trauern um die vielen Menschen, die im Zuge der Auseinandersetzungen getötet oder verletzt wurden.

 

Übersteigerter Nationalismus bleibt leider auch im 21. Jahrhundert eine Gefahr für das friedliche Zusammenleben in Europa. Diesen zu überwinden gehört zu den Aufgaben von EU und OSZE. Sie sind daher gefordert im Einklang mit den Vereinten Nationen eine schnelle und umfassende Vermittlungsoffensive zu starten.“